Regenbogenfische
Achtung, Terminwechsel!
Regenbogenfische
Vortrag von Johannes Graf!
Regenbogenfische? Die gibt´s doch nur in dem Märchenbuch… Stimmt nicht! Die gibt´s wirklich. Und die sind in Wirklichkeit sogar noch bunter als die in den Märchenbüchern.
Diese Fischgattung ist bei den meisten Aquarianern weitgehend unbekannt. Dazu trägt am meisten das traurige Bild der in den Zoohandlungen angebotenen Regenbogenfische bei. Dünne farblose Fischlein, die auch noch einen Haufen Geld kosten, die will niemand haben.
Warum ist das so? Was sind Regenbogenfische eigentlich?
Also von vorne:
Verlassen Sie Südamerika, Asien und Ostafrika. Aus diesen Ländern kommen die meisten Aquarienfische. Treten Sie gedanklich auf einen fischmäßig weitgehend unbekannten, geheimnisvollen Kontinent: Australien. Dort und auf Neuguinea leben die Regenbogenfische und ihre nächsten Verwandten, die Blauaugen.
Die Regenbogenfische gehören zur Ordnung der Atheriniformes, den Ährenfischartigen. Entwicklungsgeschichtlich gesehen stammen sie vermutlich ursprünglich von Seewasserfischen ab, die ins Süßwasser eingewandert sind. Aber keine Bange: es sind reine Süßwasserfische. Aber vielleicht erklärt dieser Umstand ein wenig ihre Andersartigkeit.
Nun sollte man meinen, in Australien gäbe es so wenig Wasser, das dort mit der Artenvielfalt schnell Schluß ist: Aber weit gefehlt: Aus Australien und Neuguinea sind über 65 Arten bekannt, davon etwa ein Drittel aus Australien. Diese Zahlen sind jedoch in dem Moment überholt, in dem sie geschrieben wurden. Ständig werden neue Arten entdeckt. Das kommt daher, dass sowohl das Innere Nordaustraliens als auch Neuguinea weitgehend unerforschtes Gebiet sind. Darüber hinaus kommen die meisten Regenbogenfischarten nur in einem See oder einem kurzen Abschnitt eines Flusslaufes vor und sonst nirgendwo.
Die vergleichsweise geringe Artenzahl der australischen Arten wird durch eine faszinierende Tatsache mehr als wettgemacht: Von einigen Arten gibt es mehr als dreißig Farbvarianten. Das beste Beispiel hierfür ist Melanotaenia trifasciata, der Juwelen-Regenbogenfisch. Aber auch Melanotaenia splendida als „Über-Art“ mit seinen drei Arten M.spl. splendida, M. spl. inornata und M. spl. tatei bietet bei den beiden erstgenannten Arten eine unglaubliche Variantenfülle.