Scheibensalmler

20.01.2018
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Scheibensalmler  – interessante Aquarienbewohner

Nun ist es schon gut und gerne 20 Jahre her, als ich mich das erste Mal mit Scheibensalmlern beschäftigte. Tja, zunächst musste ich feststellen, dass entsprechende Vertreter nicht so häufig im Handel anzutreffen waren. Seinerzeit klappte es dann mit dem „Silberdollar“ Metynnis hypsauchen, die in ein pflanzenfreies Gesellschaftsaquarium mit Cichliden und Welsen einzogen. Ein Becken, das über viele Jahre erfolgreich funktionierte und Bestand hatte. Und diese Erfahrung ist es wert, das Thema näher zu beleuchten. Aber zunächst einmal von vorne.

Was sind Scheibensalmler? Sie gehören zur Familie der Salmler, genauer gesagt der Sägesalmler. Dazu gehören auch die Piranhas. Aber keine Angst, Scheibensalmler sind nicht mit zähnefletschenden Mäulern ausgestattet, um sogleich das nächstbeste Futtertier zu skelettieren. Jeder kennt die Horrorgeschichten, die man eher dem entsprechenden Genre überlassen sollte. Die besagten Zähne sind auch nicht das namensgebende Element. Sondern es handelt sich um die sägezahnartige Struktur der Afterflosse dieser Salmlergruppe. Und das haben Piranhas und Scheibensalmler nun einmal gemeinsam.

Angefixt wurde ich in jüngerer Zeit durch den Import regelrecht hübscher Scheibensalmler-Vertreter aus den Gattungen Metynnis und Myleus. Wie gesagt, keine Piranhas!

Zumeist werden Tiere aus den o.g. beiden Gattungen im Handel zu finden sein. Daneben gibt es natürlich noch weitere Gattungen. Bei den Scheibensalmlern handelt es sich um scheibenartig-hochrückig, fast kreisrunde Fische, mit sehr weit vorne am Kopf liegenden, relativ großen Augen. Bevorzugt leben sie in Gruppen, innerhalb derer sie ihre Heimatgewässer in Südamerika durchstreifen. Dass heißt auch, man sollte sie im Aquarium in kleinen Gruppen von mindestens 5-6 Tieren pflegen, wobei man als Mindestmaß für die Beckengröße eine Kantenlänge von 100 cm zugrundelegen kann. Scheibensalmlergruppen können dabei gerne auch aus unterschiedlichen Arten bestehen. Es handelt sich um genügsame Tiere, die man in nicht zu extremen Wasserwerten gut pflegen kann. Die Becken sollten mit Wurzeln und Steinen gut strukturiert sein, damit die Tiere jederzeit einen Ruhe- oder Rückzugsort aufsuchen können. Scheibensalmler, die sich richtig wohl fühlen, wird man eher im freien Wasserbereich und dabei in der Regel auch immer an der Frontscheibe stehend bewundern können. Es sind regelrecht neugierige Mitbewohner.

Nun hat bekanntlich jede Medaille zwei Seiten. So ist das auch bei den Scheibensalmlern. Es sind Pflanzenfresser. Folglich sollte man sich die Mühe sparen, sein Aquarium begrünen zu wollen. Das geht definitiv in die Hose. Wobei die Unterwasserkollegen nicht obligate Veganer sind. Ich füttere die Tiere mit den unterschiedlichsten Futtersorten, Flocken- und Granulatfutter, Gefrostetes, aber auch Lebendfutter. Alles wird gerne verköstigt. Pfanzliche Bestandteile gibt es in Form von überschüssigen Pflanzenresten oder Salatblättern.

Wie groß werden Scheibensalmler? Man kann zunächst ganz grob sagen, dass die Arten der Gattung Metynnis gegenüber denen der Gattung Myleus durchschnittlich immer etwas kleiner bleiben. Während Myleus-Arten Größen von über 20 cm erreichen, liegen die Metynnis-Arten bei etwa 10-20 cm. Zum Schluss sollen aber die Hauptakteure noch in den Focus gerückt werden. Auf den Bildern sind einige attraktive Arten zu bewundern. Wer es einmal versuchen möchte, es handelt sich um lohnenswerte Pfleglinge.

Eckhard Fischer, Aquarienverein Hildesheim

Metynnis fasciatus

Metynnis hypsauchen

Metynnis lippincottianus

Metynnis rubripinnis

Myleus shomburgki

 

 

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