Hyphessobrycon eos – Sonnentetra

20.01.2018
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Hyphessobrycon eos – Der Goldstaubsalmler oder Sonnentetra    

In einer der vielen Fachzeitschriften stach mir im letzen Jahr eine wunderschöne kleine Salmlerart ins Auge, die ich dann kurz darauf auch bei einem befreundeten Importeur in Natura zu Gesicht bekam. Es handelte sich um den Goldstaubsalmler Hyphessobrycon eos. Da ich nun ein bekennender Freund der afrikanischen Fischfauna bin, war ich zwar reichhaltig verzückt, aber zu einem Fischdeal reichte es dann halt doch nicht.

Im September 2009 trug es sich dann zu, dass ich mit zwei weiteren Wallfahrern zur berühmten Zajac-Messe nach Duisburg reiste. Der Wahnsinn musste einfach mal sein, und so war es nicht zu vermeiden, eine Reihe weiterer bekannter Aquarienfanatiker vor Ort anzutreffen. So auch mein befreundeter Importeur, der auf seinem Ausstellungsstand natürlich eine ganze „LKW-Ladung des Unterwasser-Goldstaubs“ im Gepäck hatte. Es gab kein Halten mehr und 20 der possierlichen Tierchen mussten die Rückreise ins heimische Braunschweiger Land mit antreten.

Nach entsprechender Eingewöhnung bezogen die kleinen Salmler ein 90L-Gesellschaftsbecken, was sie sich mit einer kleinen Gruppe Puntius meingangbii und 4 kleinen Synodontis spec. teilen. Letztere wurden mal als Synodontis batensoda feilgeboten, die bekanntermaßen eine Größe von über 30 cm erreichen können. Aber diese Fiederbärte machten alles andere, bemühten sich aber nicht, ihre Sollgröße zu erreichen und stellten ihren Wuchs bei etwa 6 cm ein. Ich bin mir sicher, dass es sich um eine andere, klein bleibende vielleicht sogar unbeschriebene Synodontis-Art handelt. Doch das ist andere Geschichte, zurück zum eigentlichen Thema.

Beim Goldstaubsalmler handelt es sich um einen etwa 3-4 cm großen Salmler. Er stammt wohl aus dem nördlichen Südamerika, vermutlich Guayana. Die Flanken der Tiere schimmern leuchtend goldgelb, wenn insbesondere von der Seite Licht einfällt. So ist es ein wunderschöner Anblick, die Tiere bei ausgeschalteter Aquarienleuchte wie Karfunkelsteine durchs Becken huschen zu sehen. Es gibt einen nahen Verwandten, Hyphessobrycon rodwayi, der allerdings mit etwas über 4 cm etwas größer werden kann. Die Färbung der Tiere kommt nach Literaturangaben wahrscheinlich durch eine Vireninfektion zustande, die zur Einlagerung von Farbstoffen führt. Die Goldstaubsalmler werden hierdurch allerdings nicht in ihrer Vitalität beeinträchtigt.

Als Pflegebedingungen biete ich den Tiere folgende Grundlagen: Der pH-Wert des Wassers liegt bei etwa 7,0-7,5. Mindestens einmal im Monat erfolgt ein etwa 80-90 %er Wasserwechsel, um die Anreicherung der Stoffwechselprodukte im Wasser und den Keimdruck zu senken. Das Becken ist mit kleinen Tontöpfen (für die Welse), Moorkien-Wurzeln und Bepflanzung strukturiert, sodass es genügend freien Schwimmraum und ausreichend Versteckmöglichkeiten bietet. Als Futter biete ich den Tieren abwechselnd Gefrostetes (Cyclops, Artemien etc.),  Cyclop-Ees, Granulat- und Flockenfutter an, was die Fischlein gierig verspeisen. Auf diesem Wege haben alle die besagte Sollgröße erreicht. Signifikante Ausfälle oder Erkrankungen konnte ich bisher nicht verzeichnen.

Hinsichtlich der Geschlechtsunterschiede ließ sich quasi bisher nur ein klassisches Kriterium feststellen. Es gibt einzelne Tiere, die etwas fülliger als andere sind. Vermutlich handelt es sich bei ersteren um die Weibchen, während die Schlanken die Herren der Schöpfung darstellen. Auffälliges Balzverhalten konnte ich bisher auch noch nicht beobachten. Ob es an dem gewählten Gesellschaftsbesatz liegt oder bestimmte optimierte Bedingungen angeboten werden müssen, kann ich spontan nur vermuten. Aus Literaturangaben war nur zu entnehmen, dass Nachzuchtinformationen nicht vorlägen. Lediglich in professionellen Fischzüchtereien soll diese Art kommerziell vermehrt werden.

Der Goldstaubsalmler ist zwar kein klassischer Besatz für ein Nano-Becken, aber sicher für die nach oben anschließende Größenkategorie an Aquarien von etwa 50-100L ein idealer Besatz. Wer also mal einen etwas selteneren Salmler pflegen möchte, hat mit diesen Tierchen entzückende kleine Mitbewohner gewonnen.

Eckhard Fischer, Aquarienverein Hildesheim

Hyphessobrycon eos – Sonnentetra

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