Ausflug nach Ibbenbüren
Am Samstag, den 20.05.2023 sind Armin und ich, Matz, nach Ibbenbüren gefahren. Ibbenbüren liegt in Nordrhein-Westfahlen knapp 30 km westlich von Osnabrück. Das Ziel des Ausflugs war der Park „ NaturaGart “.
Dort waren für den 20./21.5. die Vivaristik-Tage angesetzt. Es gab eine Aquarium-Ausstellung, verschiedene Vorträge zum Thema Aquaristik und ab Sonntag eine Börse.
Nach ca. 200 km gen Westen sind wir bei strahlendem Sonnenschein nach knapp 2,5 Stunden angekommen. In der Palmenhalle waren mehrere Vereine, u.a. der AKWB (Arbeitskreis Wirbellose in Binnengewässern), Detlef Buisker: Medaka Gesellschaft Deutschland, Mike Schneider: Aqua Haus vor Ort.
„ Ein Park: Ideen für täglichen Urlaub “
Diesen Slogan kann man wörtlich nehmen. Es gibt auf dem Gelände über 10 künstlich angelegte Teiche. An diesen Teichen ist Natur pur, wie aus einem Füllhorn. Ganz egal ob im Wasser, auf dem Wasser, oder drumherum. Überall schwimmt, blüht oder fliegt etwas.
Die eigene Gärtnerei, in der auch Pflanzen gekauft werden können, sorgt sehr üppig dafür, dass im Laufe des Jahres immer Pflanzen zur passenden Jahreszeit am blühen sind. Allein für das Jahr 2023 wurden 300.000 Blumenzwiebeln gesetzt.
Gefühlt gibt es da Blumen und Pflanzen von A bis Z. (Azaleen, Tulpen, Rosen, Fieberklee, Anemonen, Rhododendren, Dahlien, Rittersporn, ……. Natürlich gibt es auch bei den Teichen viele Wasserpflanzen, z.B. Krebsscheren in großer Menge. An Seerosen befinden sich 250 verschiedene im Park.
Das weitere Geschäftsmodell von NaturaGart ist der Bau von Teichen, als Fisch- oder Schwimmteich. Dies wird mit unterschiedlicher Hilfe angeboten. Vom kompletten Sorglospaket inklusive 3D-Animation, über Hilfe als Literatur, Seminar oder als Video, kann jeder sein Weg finden um einen Teich zu bekommen. Dazu gibt es die Technik der Pumpen, Filterung etc. Genauso gehören Stege und Brücken zum Service-Programm.
Alles für einen schönen Tag ist dort gegeben, wenn das Wetter mitspielt ist alles perfekt. Es gibt mehrere kleine und große Teiche mit verschiedenen Amphibien und Insekten. Wir konnten Frösche, Molche, Schmetterlinge und Libellen beobachten.
Ein besonderer Teich ist der, wo man in einen Raum reingehen kann, der abgedunkelt ist und mehrere große Scheiben hat. Durch diese Scheiben kann man auf einen See schauen. Der Clou an diesen Scheiben ist, das sie von der anderen Seite gespiegelt sind. Heißt, die Tiere am und im See können die Besucher nicht sehen. Dadurch verhalten sie sich die Tiere ganz normal, wie in der freien Natur. In, auf und am See sind mehrere Tiere zu finden. Alle Gewässer sind üppig mit Wasserpflanzen ausgestattet.
Wir konnten einen Nutria im Wasser schwimmen sehen. Ursprünglich kommen diese Tiere aus Südamerika. Inzwischen sind sie aber auch immer mehr in Mitteleuropa zu Hause. Nutrias wurden in Europa in Pelztierfarmen gehalten. Durch entlaufene Tiere hat sich ein Wildtierbestand entwickelt. Der Pelzhandel ist durch verschiedene Gründe eingestellt worden.
Des Weiteren konnten wir einen Kormoran beobachten. Die schwarzen Wasservögel haben eine Spannbreite der Flügel von 1,1 Metern. Der Kormoran ist in der ganzen Welt zu Hause. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Fisch. In Deutschland und Österreich war der Kormoran 2010 Vogel des Jahres. In Europa, gerade im Binnenland war er fast ausgerottet, weil er als seinen größten Feind, wie so viele Tiere, den Menschen hat. In den letzten Jahren erholt sich die Population in Europa wieder.
Weitere Highlights des Parks sind verschiedene Aquarien und Teichaquarien. Gemeint ist, das man in Seen wie in Aquarien reinschauen kann. Zum Beispiel in einen Koiteich: dort stehen Kois wie Modelle um sich fotografieren zu lassen, natürlich im Wasser. Mal ruhig oder ihre Kreise drehend. Das Highlight sind aber die Störe. Dort schwimmen bis zu 2 Meter lange Störe in Seelenruhe an den Scheiben vorbei. Nicht vereinzelt, dass man Glück haben muss, mal einen zu sehen, sondern in kurzen Intervallen schwimmen auch mal mehrere auf einmal an den großen Scheiben vorbei.
Störe sind unter anderem in Europa, Nord- und Zentralasien und Nordamerika beheimatet. Störe sind aber nur auf der Nordhalbkugel zu finden.
Primär sind Störe Meerestiere, zum Ablaichen wandern sie allerdings ins Süßwasser. Nur die Nordamerikanischen Schaufelstöre bleiben die ganze Zeit im Süßwasser. Alle Störarten sind vom Aussterben bedroht.
Zwischen 1 und 3 Meter werden die meisten Störe groß, von Groß leitet sich auch der Name ab, Stör. Der kleinste Stör wird 27,5 cm lang, die größten Störe erreichen eine Länge von über 5 Meter und werden dabei 2 Tonnen schwer. Somit sind es die größten Süßwasserfische auf der Erde. Am bekanntesten sind Störe wegen des Kaviars geworden, aber auch als Speisefisch wird der Stör gehandelt.
Sehr beeindruckend waren auch die Löffelstöre. Löffelstöre werden bis zu 2 Meter lang. Diese haben am Kopf quasi ein Schwert, allerdings ist es flach und am Ende ist es rund, wie ein Löffel geformt. Die Löffelstöre schwimmen mit weit aufgerissenem Maul und geöffneten Kiemen durch das Wasser, so wie man es von Walen oder Walhaien kennt. So nehmen sie ihre Nahrung, Zooplankton auf. Wenn man im richtigen Winkel zu den Stören steht, kann man von vorn durch das Maul und den geöffneten Kiemen schauen oder genauso gut umgekehrt durch die Kiemen und das Maul wieder ins Wasser. Ruhig und entspannt drehen die Störe ihre Runden.
Abgesehen davon gab es Aquarien mit einheimischen Fischen aber auch mit tropischen Süßwasserfischen.
Der größte angelegte Teich ist der Tauchteich. In diesem kann mit Pressluft, nach vorheriger Anmeldung getaucht werden. Die Unterwasserwelt ist aufwendig mit Mauern, Höhlen, einem Wrack, Arkaden, Spiegelsaal und weiteren Attraktionen ausgestattet. Wer es bisher noch nicht gesehen hat, Atlantis befindet sich in diesem Teich. Auch dort im Teich befinden sich die großen, zahmen Störe. Der Parkour der Tauchstrecke ist 1 Km lang.
Technische Daten:
Länge: 120 m
Breite: max. 60 m
Tiefe: ca. 7,5 m
Inhalt: ca. 30.000 m³
Zwischendurch kann man sich im Park mit Kaffee/Tee und Kuchen, sowie warmen Speisen stärken. Außerhalb des Parks ist auch ein Café, von dem aus man einen Einblick in die vorderen Seen hat.
Ich hoffe mir ist es mit dem Bericht geglückt anzuzeigen, das man diesen Park auch mit verschiedenen Interessen besuchen kann. Bemerkenswert finde ich auch den Eintrittspreis. Dieser liegt, wie ich finde sehr günstig, bei nur 5 € ( Frühjahr 2023 ).
Ich/Wir wünschen euch viel Spaß beim Besuch. Wir werden auf jeden Fall noch einmal wieder kommen.
Quelle: https://www.naturagart.de
Fotos und Text: Matthias Dubbert