Bau von einem Hochteich

15.03.2021
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Bau von einem Hochteich

Wie versprochen folgt im Anschluss von meinem Medaka-Bericht der Bericht von dem Bau des großen Hochteiches im Garten.

Das Teichbecken haben wir bereits im letzten Jahr bei einem hiesigen bekannten Baumarkt gekauft, am Ende der letzen Saison. Das brachte eine Ersparnis von über 60 €. Ähnlich war es mit dem Holz. Douglasie, das gab es als 2. Wahl bei einem Markt. Wir haben dann etwas mehr gekauft, um Stücke, die nicht ganz optimal gewesen sind, raussägen zu können. Diese Abschnitte sind nicht verloren, denn die eignen sich optimal um sie zur Dämmung und Stabilitätsverstärkung zu nutzen. Erklärung siehe später. Außerdem ist aus den Abschnitten noch ein prima Hocker dabei herumgekommen, als Sitzmöglichkeit zur bequemen intensiven Beobachtung des Lebens im  Hochteich.

Auf Grund der aktuellen Corona-Pandemie hatten wir dann etwas mehr Zeit, die erforderlichen Arbeiten am Stück durchzuziehen.

Nachfolgend eine Materialliste, die sich aus den Vorplanungen ergab:

Teichbecken, Kies Sand, Douglasie Holz, Druck imprägnierte Pfosten, Konstruktionsholz, Leichtbetonsteine, Styropor, Styrodur, eine Menge Schrauben, Holzpflege, Metallwinkelleisten, Hammeritfarbe

Eingesetzte Werkzeuge: Säge, im Idealfall mehrere Akkuschrauber (erspart ewiges umspannen von Bohrern), Senker und Schrauben Bit, Spaten, Wasserwaage, Gummihammer, Pinsel, Spaten Cutter, Bohrer, Metall und Holz,  Senker, Bit, bevorzugt Torx.

Wie war nun die Vorgehensweise? Eine stichpunkartige Zusammenfassung:

06.04.2020

  • Maß mit Zollstock fixiert
  • Abgestochen
  • Grasnarbe entfernt
  • Auf Tiefe gebracht
  • Begradigt

Um einen stabilen und geraden Stand zu bekommen, haben wir uns 12 viereckige Betonplatten (40 cm x 40 cm x 4 cm) besorgt. Die Farbe ist fast egal, da ja nur ein wenig zu sehen ist. Daher ist das eine reine Geschmackssache. Wir haben uns für dunkle Farbe entschieden, was einen schönen Kontrast zum Holz ergibt und mit den schwarzen Winkeln harmoniert. Mit vier Klappmetern (Zollstöcken), haben wir die Position bestimmt. Da wir vorher schon ziemlich genau wussten, wo der Teich stehen sollte, war das kein Problem. Dieses Rechteck haben wir dann mit einem Spaten abgestochen. Nach dem Trennen der Grasnarbe vom Mutterboden haben wir etwa eine halbe Spatentiefe versucht, gerade Fläche auszuheben.

07.04.2020

  • Split
  • Sand
  • Fliesen

08.04.2020

  • Holz zugesägt, Pfosten, dann Stirnseiten, nachfolgend Längsseiten.
  • Stirnseiten mit Pfosten verschraubt, dann die erste Längsseiten mit den Stirnseiten verschraubt, anschließend die komplette andere Seite.
  • Zur Stabilität an Längsseiten noch 2 Pfosten eingeschraubt.
  • Eckige Teichschale zur Gestaltung von Wassergärten mit ca. 380 l Fassungsvermögen.
  • Leichter Einbau dank idealer Tiefe von 45 cm.
  • Vollkommen wasserdicht aufgrund verwendetem Kunststoff Polyethylen.
  • Beliebig kombinier- und erweiterbar dank Überlaufkanten.
  • Frei von Schwermetallen und Weichmachern für maximale Umweltverträglichkeit.

Technische Daten  Produktmerkmale Teichschale

Art: Teichbecken

Form: Rechteckig

Max. Länge: 149 cm

Max. Breite: 79 cm

Fassungsvermögen: 380 l

Max. Tiefe: 45 cm

Maße und Gewicht

Gewicht: 10,0kg

Höhe: 45,0cm

Preis: 89,99 €

Nach dem Aufbau einer Zug-Kapp- und Gehrungssäge haben wir erst die 8 Vierkantpfosten (druckimprägniert) auf Maß abgesägt. Anschließend wurden die Douglasie-Bretter für die Stirnseiten gesägt. Diese 4 Bretter wurden dann bündig mit 2 Pfosten verschraubt. Das ganze wiederholen. Das Zusägen der der Längsseiten ist der nächste Schritt. Die Maße bestimmt die obere Kannte des Teichbeckens. Nun werden die Stirnseiten mit den Längsseiten verschraubt auf beiden Seiten. Zur Stabilität haben wir auf den Längsseiten noch jeweils 2 Pfosten im gleichmäßigen Abstand mit eingezogen.

Jetzt sieht die Sache schon nach was aus, wenn alles (fast) bündig ist. Das Teichbecken zur Probe rein gehoben, mal so zur Kontrolle. Dazu steigert es noch um ein Vielfaches die Vorfreude.

09.04.2020

  • Steine und Styrodurplatten zum Höhenausgleich und gerader Bodenfläche reingebracht.
  • Innen Verstrebungen eingeschraubt, um das Ausweiten der Wanne zu vermeiden und zur Wärmeisolierung.
  • Mit Holz und Styropor die Wanne eingebettet.

Da es oben  so gut es geht bündig von dem Abschluss des Rahmens und der Wasseroberfläche sein soll, haben wir unten die Standfläche des Teichbeckens mit Porenbetonsteinen ausgelegt ( 7 Steine, 60 cm breit, 20 cm tief und 7 cm hoch). Darauf dann 2 Styrodurplatten gesetzt, damit die Wanne kleine Unebenheiten ausgleichen kann und geraden Stand hat. Das macht Sinn, um oben eine gerade Wasseroberfläche zu haben. Die Höhe des Rahmens kommt halt auf die Maße des Teichbeckens und der verwendeten Hölzer an. Anschließend müssen die Innenverstärkungen verschraubt werden. Dazu haben wir das Konstruktionsholz genommen (40 mm x 24 mm x 2m). Abgesehen davon, dass der Rahmen dadurch noch stabiler wird, ist der eigentliche Sinn, dass sich das Teichbecken vom Wasserdruck nicht verformt, auseinander gedrückt wird. Denn ursprünglich sind die Becken ja gedacht, im Boden eingegraben zu werden. Dort werden sie dann in ein Sandbett eingeschlämmt, damit die Wannenseiten am Erdreich anliegen. Diese Hohlräume müssen ausgekleidet werden. Dies geschieht mit Styroporplatten und den besagten Holzabschnitten. Desto mehr die Hohlräume ausgestopft werden, um so weniger kann sich das Becken im Lauf der Jahre verziehen. Mit Styroporplatten können auch kleine Zwischenräume gut ausgefüllt werden. Zusätzlich findet noch eine gute Wärmeisolierung statt. Das ist im Sommer wie Winter von Vorteil. Je nachdem dann die Wanne, Styropor und Holz in der besten Reihenfolge in den Rahmen bringen. Das optische Bild, nachdem alles eingebracht ist, bringt einem ein automatisches Grinsen ins Gesicht. Jetzt ist es fast geschafft.

10.04.2020

  • Zuschneiden der Abschlussbretter auf Gehrung, anschließende Verschraubung.
  • Abschleifen der oberen Randbretter, Streichen des Holzes mit Lasur, nach dem ersten Trocknen nochmals geschliffen.
  • Metallwinkel mit Hammeritfarbe schwarz gestrichen.

Jetzt wird es nochmal spannend. Damit es besser von oben aussieht, haben wir uns das Ziel gesetzt, die Abschlusshölzer oben auf Gehrung zu setzen. Spätestens jetzt zeigt sich, wie genau bis jetzt gearbeitet wurde. Wir haben mit einer Stirnseite begonnen ein Brett ins richtige Maß gebracht. Die nächsten beiden folgenden Bretter waren schnell zugesägt und die Gehrung war noch gut bündig. Auch mit dem vierten Brett waren wir mit der Genauigkeit der Gehrung zufrieden. Zur Not können auch zu große Lücken mit etwas Leim und Sägespänen ausgebessert werden. (Auch Pfuschen will gelernt sein!) Es hat aber geklappt und es wurde sauber gearbeitet. Auch mit den Höhenunterschieden der vier Bretter waren wir einverstanden. Um eine glattere Fläche zu erhalten, haben wir die Fläche mit einem Deltaschleifer und 400er Schleifpapier samtweich bekommen. Unser Grinsen im Gesicht wird immer breiter, ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Mit einer Holzlasur wird der ganze Holzrahmen behandelt. Anschließend nochmals die Abdeckung kurz abgeschliffen. Um dem Ganzen noch einen optischen Glanzpunkt zu verleihen, kommen um die vier Ecken noch Metallwinkel. Diese verbergen die Ecken und geben einen aufgeräumten Abschluss. Zur Verstärkung des Kontrastes wurden die Winkel noch mit Hammeritfarbe schwarz gestrichen.

11.04.2020

  • Das Becken geflutet bei knapp 400 Liter Zeitdauer 45 Min.
  • Metallwinkel nochmals schwarz gestrichen, nach trocknen verschraubt.
  • Einsetzen der Pflanzen, gelbe Iris.
  • Warten auf die Medakas……

Es ist soweit, endlich! Nach einem Auswaschen der Wanne hieß es „Wasser marsch!“. Mittels einer Düse, um gleich noch mehr Sauerstoff in das Wasser zu bekommen, füllte sich das Becken in 45 Minuten. Mit jedem cm mehr Wasserstand steigt auch der Herzschlag. Klares sauberes Wasser, so müsste es bleiben……

Anschließend wurde auch gleich die Bepflanzung vorgenommen. Erst mal waren es nur diverse mit Iris bepflanzte Töpfe. Weitere verschiedene Pflanzen werden folgen.

Wichtig ist bei der Bepflanzung, die Erde der Pflanzen so gut es geht zu entfernen. Vorsichtig die Pflanzenwurzeln von der Erde trennen. Sehr hilfreich ist es, die Erde im Wasser auszuspülen. Die Pflanzkörbe mit etwas Kies befüllen, dann die Pflanzen dazu geben und weiteren Kies dazuhäufen, damit die Pflanze Halt hat. Gegebenenfalls sind die Pflanzkörbe mit schweren Steinen zu beschweren, um ein Umkippen bei Wind zu vermeiden. Das gilt hauptsächlich für langstielige Iris, eventuell Lobelien, etc.

Natürlich kommen dann noch Medakafische dazu. Was für welche, wird sich zeigen.

Das Bauen des Hochteiches hat uns eine Menge Spaß bereitet. Ach ja, wen meine ich mit uns? Das führt mich zum nächsten Punkt. Auf diesem Wege möchte ich meiner Frau danken, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Ganze zu konstruieren und hauptsächlich alleine zu bauen. Ich „durfte“ hier und da mal ein Brett zum Sägen halten oder es anschrauben. Außerdem musste ich ja die Bilddokumentation übernehmen.

Gabi, ganz vielen Dank!

Im Anhang findet ihr eine Zeichnung des Hochteiches zum besseren Verständnis.

Falls es Fragen zum Bau des Hochteichs gibt, könnt Ihr über diese Seite mit mir in Kontakt treten. Eure Fragen, werden an mich weiter gegeben. Vielleicht habt Ihr ja noch andere Ideen oder Verbesserungsvorschläge.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Planen und Bauen Eures Hochteichs.

Matthias Dubbert, Aquarienverein Andreae Hildesheim

* Wir haben die Bilder nur in ihrer Reihenfolge durchnummeriert da sich diese im Text selbst erklären!

Hochteich Zeichnung quer

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